Symptomerklärungen

 

1. Brain Fog

2. sekundäres Raynaud-Syndrom

3. Chronic-Fatique-Syndrom (CFS)

 

 

1. Brain Fog

 

Bist du in letzter Zeit vergesslich? Hast du Probleme damit, dich zu konzentrieren, an Dinge zu erinnern, oder fühlst du dich abgesondert sowie „flaumig“?

Dies könnte auf die kognitive Dysfunktion Brain Fog deuten. (Kognitiv: Denkfähigkeit, welche es erlaubt, Informationen zu verstehen, verarbeiten und dementsprechend reagieren zu können.)

  

Ursachen

Psychische oder physische Ursachen können Auslöser für Brain Fog sein. Wie zum Beispiel Lupus, der viele Organe im Körper beeinflussen kann einschließlich des Gehirns. Brain Fog ist allerdings kein Kriterium dafür, dass eine Hirnbeteiligung vorliegt. Sondern eine Nebensymptomatik. Viele, die schon lange mit Lupus leben, sind vertraut mit dem Begriff „Lupus Nebel“, während Neudiagnostizierte noch nicht verstehen, was es mit ihrer plötzlichen Vergesslichkeit oder den Schwierigkeiten mit Dingen im alltäglichen Leben auf sich hat.

  

Anzeichen

Brain Fog kann sich bei jedem anderes äußern. Einige der häufigsten Probleme sind:

  • Fehlende Konzentrationsfähigkeit in Gesprächen und Schwierigkeiten zu folgen, sowie sich im Nachgang gezielt zu erinnern.
  • Schwierigkeiten bei Problemlösungen, Organisation bestimmter Abläufe und kritischen Denken.
  • Probleme mit schnell koordinierten Hand-, und Augenbewegungen.

 

Wie können diese Probleme das tägliche Leben betreffen?

Jeder hat andere Erfahrungen mit dem Brain Fog. Dieser kann mit dem Krankheitsschub kommen und gehen, aber auch ungeachtet von ihm anwesend sein. Hier sind drei Beispiele, wie der „Nebel“ das tägliche Leben beeinflussen kann:

 

- Erinnerungen

Viele empfinden es als schwierig sich an Gespräche, Aufgaben oder Termine zu erinnern. Sie verlegen oft wichtige Dinge wie Papiere, Geld, Schlüssel oder Ähnliches. Probleme und Konsequenzen dadurch sind, dass man wichtige Termine wie Arztbesuche, Konferenzen oder gesellschaftliche Ereignisse verpasst. Man vergisst, was man von Freunden, Familie oder Kollegen gesagt bekommt und muss dadurch die jeweilige Frage oder den Kommentar wiederholt bekommen. Dies kann zunehmend alle Beteiligten frustrieren.

 

- Konzentration

Teilweise gibt es Probleme damit, schwierige Anweisungen zu verstehen und zu befolgen. Auch sich beim Lesen konzentrieren, neue Tätigkeiten zu erlernen und Informationen aufzunehmen ist erheblich beeinträchtigt. Viele berichten darüber, dass sie es nicht schaffen sich auf verschiedene Dinge gleichzeitig zu konzentrieren. Das Fehlen der Fähigkeit, sich zu konzentrieren oder aufmerksam zu sein, kann ein kompliziertes Symptom besonders für Studenten oder Schüler sein. 

 

- Denkvermögen und Informationsverarbeitung

Die Unfähigkeit zur effizienten Problemlösung oder Planung, sowie Organisation, von größeren Abläufen kann ein Hindernis im Alltag sein. Dies führt dazu, dass man weniger intelligent, fähig oder glaubwürdig wirkt und fühlt. Was negative Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein und die Außenwirkung hat. 

  

Was tun, um mit dem Nebel zurechtzukommen?

Zuerst sollte man ausschließen, dass die oben genannten Symptome eine andere Ursache haben. Möglicherweise kann hier die Ursache auch bei bestimmten Medikamenten oder schwerwiegenden Erkrankungen liegen.

 

Hier 10 Beispiele:

  • Nutzung von Notizzetteln oder Handymemos oder das Stellen des Handyweckers. In Alltagssituationen immer Unterlagen zur Notierung von Aufgaben oder wichtigen Gesprächsinhalten dabei haben. Für die Termine und Aufgaben im Laufe des Tages schon Morgens jeweils Handywecker stellen, um diese nicht zu vergessen.
  • Hilfe annehmen, um sich selbst zu helfen. Dem Umfeld von Plänen erzählen, damit sie mithelfen beim Erinnern.
  • Darauf achten, so viel Ruhe wie möglich zu bekommen, wenn man in der Lage dazu ist. Entspannungstechniken anwenden, um den Stress zu senken.
  • Strukturiert in den Alltag. Eine Aufgabe nach der anderen bewältigen, zur Not schon morgens priorisieren. Auf mehrere gleichzeitig zu konzentrieren fällt oft schwer oder ist erst gar nicht möglich.
  • Nicht zu hart über sich selbst urteilen, wenn man wieder etwas vergisst oder nicht schafft. Sich sagen: Es ist nicht die eigene Schuld.

 

Die gute Nachricht!

 

Brain Fog schreitet nicht voran, wie andere kognitive Erkrankungen (Beispielsweise Alzheimer oder Demenz), sondern ist dafür bekannt wie bei einem Schub zu kommen, zu gehen, sich zu verschlimmern oder zu verringern.

 

 

2. Sekundäres Raynaud-Syndrom

 

Beim sekundären Raynaud-Syndrom handelt es sich um eine Gefäßerkrankung, die eine Begleitstörung des Lupus oder einer anderen Erkrankung sein kann. Diese geht mit Vasospasmen (krampfartige Engstellung eines Blutgefäßes) und Minderdurchblutung an Fingern und Zehen einher.

 

Dadurch verringert sich die Blutzufuhr zu der betroffenen Körperregion, darum wird diese blass und kalt. Man spricht auch von einer Leichen- oder Weißfingerkrankheit. Ausgelöst werden die Attacken meist durch Kälte und psychische Belastung. Typisch für das Raynaud-Syndrom ist die blass, später auch Blaufärbung der Finger oder auch Zehen.

 

Zur Minderung oder Verhinderung von Raynaud-Attacken sollte man Stress und Kälte meiden. Außerdem sollten Betroffene auf das Rauchen verzichten. Um den Anfall abzuschwächen, sollte man sofort die Hände mit warmen Wasser waschen, beheizbare Wärmehandschuhe anziehen oder sie bewegen und massieren, um die Gefäße wieder zu weiten.

 

Zur Diagnose des Syndroms gibt es verschiedene Möglichkeiten.

  1. „Allen-Test“ dieser dient der Untersuchung der Arterien, die das Blut in die Hand leiten. Der Arzt drückt eine der beiden Arterien ab und überprüft ob die offen gebliebene Arterie, die Hand ausreichend mit Blut versorgt. Sollte die Hand während dieses Versuchs blass werden, deutet dies darauf hin, dass die nicht komprimierte Arterie vermutlich geschlossen ist.
  2. „Kälteprovokationstest“ Hierbei taucht man die Hände für ungefähr drei Minuten in Eiswasser und schaut danach, ob sich die typischen Verfärbungen gebildet haben. Allerdings ist diese Methode umstritten, da sich Attacken dadurch nicht immer zuverlässig auslösen lassen.
  3. "Kapillarmikroskopie“ ist die zuverlässigste und aussagekräftigste Methode. Mithilfe eines Mikroskops werden durch die Fingernägel die Blutgefäße betrachtet. Zuvor wird ein Öl auf den Nagel gegeben, um die Sicht zu ermöglichen. Wenn die Gefäße „verschlungen“ sind, deutet das auf das Syndrom hin.

 

 

3. Chronic-Fatique-Syndrom

 

Das Müdigkeitssyndrom namens Chronic-Fatique-Syndrom (kurz CFS) bezeichnet im Zentralen starke geistige und körperliche Erschöpfung sowie Verlust physischer Leistungsfähigkeiten.

 

Bezeichnend hierfür sind Stimmungsschwankungen, unnatürlich ausgeprägte Erschöpfung nach Anstrengungen, Depressionen, nicht erholsamer Schlaf, Schlafstörungen und Befindlichkeitsstörungen. Auch kann es zu Schmerzsyndromen, Hypersensibilität und Magen-Darm-Störungen kommen.

 

Sobald das Hauptsystem und mindestens vier oder mehrere Zusatzsymptome vorhanden sind, wird die Fatique diagnostiziert.

Bei dem Hauptsymptom handelt es sich um Erschöpfung, welche durch Schlaf nicht ausgeglichen werden kann und die Lebensqualität einschränkt.

 

Nebensymptome können sein:

  • vermindertes Kurzzeitgedächtnis, Konzentrationsschwierigkeiten
  • Halsschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • Gelenkschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Empfindliche Lymphknoten an Achseln und Hals
  • Zustandsverschlechterung nach Anstrengung
  • Schlafstörungen

Andere Gründe oder Krankheiten, die diese Symptome verursachen könnten, müssen für die Diagnose vorher ausgeschlossen werden. Zudem müssen die Beschwerden parallel mindestens 6 Monate anhalten.

 

Weitere Formen der Fatique:

  • Aufgekratzte Erschöpfung, bei der man sich überstimuliert fühlt, aber nur wenig Energie hat.
  • Benebelt sein (Brain Fog), d. h., mentale oder kognitive Beeinträchtigung, die mit der Erschöpfung zusammenhängt.
  • Bleierne Erschöpfung mit Schweregefühl und Immobilisierung, bei der man unfähig ist zu anhaltender Aktivität ist.
  • Grippe-ähnliche Erschöpfung, d.h. eine Schwäche mit grippeähnlichen Symptomen.
  • Zustandsverschlechterung nach Belastung, d. h. ein Mangel an Energie infolge von geringfügiger Aktivität.

 

Behandelt wird die Fatique je nach Symptomen und Verlauf. Man geht so gut wie möglich gegen einzelne Symptome vor, doch ein allgemeines Behandlungsmittel gibt es nicht.