Lupus und Hormone

Das Thema „Lupus und Hormone“ ist ein viel diskutiertes Thema.

Ärzte vermuten, dass zu den möglichen Auslösern sowohl eine erbliche Veranlagung, als auch UV-Strahlung und hormonelle Einflüsse zählen. Ich habe den Text in zwei Teile gesplitet. Der erste ist für einen kleinen Einstieg in das Thema und stammt von der Website von „Lupus International“. Der zweite geht schon tiefer in das Thema und handelt von der Forschung von Wael Jarjour, zum Thema Hormone und Lupus.

 

Erster Text (von "Lupus International", für Quelle hier klicken)

Der systemische Lupus erythematodes (kurz SLE) ist primär bei Frauen mittleren Alters zu finden. Wir reden jetzt darüber wie Hormone bei SLE eine Rolle spielen und welche Verhütungsmöglichkeiten es gibt.

 

Viele Studien haben untersucht wie Hormone den SLE beeinflussen können. Von diesen Studien wissen wir, dass Östrogene die Autoimmunität erhöhen, während Androgene und Gestagen die Immunantwort unterdrücken. Die Körperflüssigkeiten und das Blut von Autoimmunerkrankten zeigten eine schnellere Umwandlung von Androgenen zu Östrogenen und hohe Östrogenkonzentration auf. Das heißt, dass Verhältnis der Autoimmunaktivität ist gestört. Die Östrogene stacheln das Immunsystem so sehr an, dass die verminderten Androgene und Gestagen es nicht mehr in Schach halten können.

Aufgrund dieser hormonellen Verbindung müssen weibliche SLE Patienten sehr vorsichtig mit hormoneller Verhütung sein. Das Richtige Verständnis von Verhütungsoptionen ist sehr wichtig, da eine unerwünschte Schwangerschaft zu Gesundheitsrisiken der Mutter und des Fötus führen kann. Früher waren die Ärzte der Meinung, die Pille sorgt für neue Krankheitsschübe. Allerdings haben jüngste Studien gezeigt, dass sie bei Frauen mit mildem Krankheitsverlauf kein Risiko birgt. Deshalb sind leicht Östrogenhaltige Pillen bei Frauen mit mildem Krankheitsverlauf quasi sicher, sollten aber bei Frauen mit erhöhtem Gerinnungsrisiko und mäßigem oder schweren Lupus vermieden werden. Dies schließt Frauen mit erhöhten Antiphospholipid-Antikörpern, dem Antiphospholipid-Syndrom oder Lupusnephritis (Lupus mit Nierenbeteiligung) mit ein.

 

Weil Verhütungsmittel mit Gestagen nicht die negative Wirkung  der östrogen-pillen hat, sind sie die sicherere Option für Frauen mit Lupus und Frauen mit erhöhtem Gerinnungsrisiko. Empfohlene Verhütungsoptionen sind zum Beispiel die Dreimonatsspritze, das Stäbchen (Implanon), und diverse Arten der Spirale. Es ist sehr wichtig mit dem behandelnden Rheumatologen über die Möglichkeiten zu reden, bevor man eine hormonelle Therapie startet.

Weil SLE primär Frauen im Alter von 20-40 betrifft und hormonell angetrieben wird, werden viele bemerken das die Krankheit sich beruhigt sobald die Menopause beginnt.  

 

Auch bei HRT (Hormonersatztherapie) wurde in Studien heraus gefunden das es bei SLE- Erkrankten ein Risiko auf ein mildes bis mittelschweres Aufflackern der Erkrankung gibt. Aus diesem Grund sollte die HRT-Verwendung sorgfältig betrachtet werden und nur bei Frauen ohne Vorgeschichte von Gerinnungsereignissen, Antiphospholipidsyndrom, Herzkreislauferkrankungen oder aktivem Lupus verwendet werden.

Das Verständnis von Hormonen in Bezug auf die Gesundheit ist sehr wichtig für Frauen mit SLE. Man sollte unbedingt mit dem Rheumatologen sprechen bevor ein Verhütungsmittel eingenommen wird, damit darauf geachtet wird das es der Gesundheit und dem Wohlbefinden nicht schadet.

 

Zweiter Text (über die Forschung von "Wael Jarjour", für Quelle hier klicken)

Da rund 80% der erkrankten Frauen sind, wird ein Zusammenhang zwischen Lupus und dem Hormon Östrogen vermutet. Auch hormonelle Umstellungen, wie Pubertät, Schwangerschaft und die Einnahme von Kontrazeptiva wurden mit SLE in Verbindung gebracht.

Bisher gab es nur Vermutungen, dass das Östrogen den Lupus auslösen und verschlimmern kann. Doch im April 2014 wurde ein Forschungsergebnis bekannt gegeben das dies bestätigt. Wissenschaftler fanden heraus, dass Östrogen zur Entwicklung von Autoimmunerkrankungen beitragen kann. „Östrogen scheint ein zweischneidiges Schwert zu sein. Auf der einen Seite schützt es Frauen vor Krankheiten, auf der anderen Seite verursacht es möglicherweise welche.“, sagte Wael Jarjour, Direktor der Ohio State University Wexner Medical Center Abteilung für Rheumatologie und Immunologie. Sein Labor ist eines der wenigen der Nation die sich auf dieses Gebiet bei Autoimmunerkrankungen konzentriert. Er und sein Team sagten nun, sie haben einige Beweise die diese Theorie unterstützt. Sie haben eine Gruppe von immunregulierenden Genen entdeckt, die in Gegenwart von Östrogen aktiver werden und einen Hinweis darauf liefern wie die normalerweise schützenden Effekte des Hormons schief gehen können. Das Team studierte eine Familie von Immunantwort-Genen namens „Toll-like-Rezeptoren“ kurz „TLRs“. Ihre Aufgabe ist das Senden von chemischen Gefahrensignalen, wenn ein Bakterium oder Virus erkannt wird. Die Signale veranlassen eine körpereigene Verteidigungen, die entworfen sind um den Erreger zu töten. Bei Autoimmunerkrankten wenden sich diese entzündliche Reaktionen jedoch unerklärlicherweise gegen normales Gewebe. Das Team vermutet, dass Östrogen die TLR-Signalisierung stimulieren kann, was zu einem hyperreaktiven Immunzustand führt. Es wird gehofft anhand dieser Informationen ein neues Medikament entwickeln zu können. Diese sollen die TLRs regulieren und den Lupuspatienten eine neue Art der Behandlungsmöglichkeit bieten, die das Immunsystem weder komplett abschießt, noch zu schweren Nebenwirkungen führt. Es ist das zweite Östrogen-regulierte Gen, das Jarjour’s Team entdeckt hat und sie arbeiten an der Identifizierung von weiteren. Die Forscher planen auch die Beantragung eines Stipendiums, sobald sie ihre Ergebnisse zu allen Genen zusammengestellt haben, um die Verbindung zwischen Östrogen und Autoimmunerkrankungen vollständig zu erforschen. "Wir haben gerade erst begonnen, die mächtige und komplexe Rolle Östrogen spielt im Immunsystem zu schätzen. Mehr als 1.000 Gene haben Östrogen-Rezeptor-Bindungsstellen, die ihre Expression kontrollieren, aber weniger als ein Zehntel davon wurden untersucht ", bemerkte Jarjour.

 

Das letzte was ich zu diesem Thema fand war von 2015 dieser Link:

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Letzte Aktualisierung Juli 2017