Gluten

Was ist Gluten, warum schadet es und in welcher Verbindung stehen Autoimmunerkrankungen damit? Dies erkläre ich in diesem Text. Er ist in fünf Abschnitte gegliedert:
Was ist eine Autoimmunerkrankung?
Was ist Brain Fog?
Was ist Gluten?
Warum ist Gluten ungesund?
Gluten und Autoimmunerkrankungen
Wie lebt man Glutenfrei?

Was ist eine Autoimmunerkrankung?

Bei dieser Erkrankung macht sich das Immunsystem selbstständig. Es wird von dem Körper nicht mehr natürlich gesteuert, sondern handelt nach eigenem ermessen. Autoimmunerkrankung ist ein Überbegriff für Krankheiten, bei der sich das Immunsystem gegen körpereigenes Gewebe und Zellen richtet. Kurz gesagt es sucht sich Arbeit wo keine existiert. Es gibt verschiedene Arten von Autoimmunerkrankungen, beispielsweise:

Lupus erythematodes, Diabetes mellitus Typ I, Morbus Crohn, Poly arthritis, etc…

Was ist Brain Fog?
Brain Fog ist eine kognitive Dysfunktion. (Kognitiv bezieht sich auf die Denkfähigkeit, die es erlaubt Informationen zu verstehen, verarbeiten und dementsprechend zu reagieren.)
Brain Fog kann verschiedene Ursachen haben. Auch psychische oder körperliche Erkrankungen.
Brain Fog kann sich bei jedem anderes äußern. Einige der häufigsten Probleme sind:

  • Die Unfähigkeit zu beachten oder genaue Informationen abzurufen. (Genaues zuhören oder sich gezielt zu erinnern.)

  • Schwierigkeiten mit Problemlösungen, Organisation bestimmter Abläufe und kritischen Denken.

  • Probleme mit schnell koordinierten Hand- Augenbewegungen.

 

Der Brain Fog schreitet nicht voran, wie andere kognitive Erkrankungen (Beispielsweise Alzheimer oder Demenz), sondern ist dafür bekannt wie bei einem Schub zu kommen, zu gehen, sich zu verschlimmern oder  zu verringern.

Was ist gluten?
Gluten ist in den geläufigen Getreidearten enthalten: Weizen, Roggen, Gerste und Hafer, und damit in all jenen Nahrungsmitteln die diese Getreide
sorten in irgendeiner Form enthalten. Somit auch in handelsüblichen Brötchen oder anderen Backwerken, sowie Fertigprodukten. Gluten setzt sich aus Eiweißen der Gliadin- und Glutelingruppen zusammen. Diese zwei Gruppen sind in den Getreidesorten enthalten. Sobald es nass wird, verbinden sie sich und es entsteht Gluten. Auch Klebereiweiß genannt. Für den Verzehr spielt diese Tatsache keine Rolle, für die Verarbeitung schon. Denn das Klebereiweiß bildet die Ideale Grundlage für das Brot backen.

Doch wa
rum ist Gluten ungesund?
Ein Bestandteil von Gluten ist Gliadin, ein Lektin. Das heißt, es besitzt die Eigenschaft Kohlenhydratstrukturen zu binden. Dadurch ist es in der Lage sich an Zellen oder Zellmembranen zu binden und dort entzündliche Reaktionen auszulösen. Somit kann die Durchlässigkeit der Darmbarriere erhöht und der Darm undicht werden. Dadurch werden die unverträglichen Nahrungspartikel ungehindert ins Blut gelassen und lösen Entzündungsreaktionen aus. Dies
nennt sich Leaky-Gut-Syndrom. Hieraus können eine Glutenunverträglichkeit, doch auch verschiedene Autoimmunerkrankungen wie zum Beispiel Multiple Sklerose, Diabetes Typ I oder Rheumatoide Arthritis begünstigt werden. Gluten kann allergische Reaktionen, chronische Müdigkeit, keine Leistungsfähigkeit sowie Haut- und Zahnprobleme und einiges mehr auslösen. Der heutige Weizen wurde für die industriellen Backprozesse noch glutenreicher gezüchtet. Dies hat zur Folge, dass immer mehr Menschen von einer Glutenunverträglichkeit betroffen sind.

Gluten und Autoimmunerkrankungen
Im Dünndarm sind 80 Prozent des Immunsystems lokalisiert. So kommt es, dass die häufigste Gemeinsamkeit von Menschen mit Störungen des Immunsystems Darmprobleme sind. Doch nicht immer spürt man die Folgen des Glutens direkt im Darm. Sie haben zwar dort ihren Ursprung, können allerdings Entzündungen oder Störungen im ganzen Körper hervor rufen. (Zum Beispiel Brain Fog, Schwellungen, Schmerzen, juckende Haut, Migräne, und viel mehr.) Das Klebereiweiß bindet sich an unsere Dünndarmwand und durch die Durchlässigkeit dieser sind Verdauungsbeschwerden bis hin zur Immunstörung vorprogrammiert. Durch die Ablagerungen an der Darmwand, wird eine Überreaktion des Immunsystems erzeugt. Bei einer schon bestehenden Autoimmunerkrankung wird das zuvor schon überaktive Immunsystem noch mehr angeregt und fördert somit die Aktivität der Erkrankung, sowie diverse Entzündungen im Körper. Die daraus folgenden Beschwerden sieht man nicht unbedingt im Blut. Weshalb viele Patienten ratlos sind warum ihre Symptome nicht verschwinden, obwohl laut Arzt alles in Ordnung ist. Verzichtet man auf Gluten, merkt man innerhalb ein paar Wochen meist schon körperliche oder am Blutbild sehbare Besserung. Doch konsumiert man auch nur etwas Gluten, wirft es die vorhandenen Erfolge wieder auf den Anfang zurück.
Gluten ist ein Auslöser für die Autoimmunerkrankung Zöliakie. Hierbei sorgen die, von der Darmschleimhaut durchgelassenen, unerwünschten Partikel für eine Verwirrung des Immunsystems. Dieses kann nicht mehr von guten und schlechten Zellen unterscheiden und
zerstört die Dünndarmschleimhaut. Sobald man sich auf eine glutenfreie Ernährung einstellt, hört der Körper auf sie zu zerstören und die Schleimhaut baut sich wieder langsam auf.


Wie lebt man Glutenfrei?
Selbst wenn man die verschiedenen glutenhaltigen Getreidearten weg lässt, kann es zu keinerlei Mangelerscheinungen kommen. Alle Nährstoffe die darin enthalten sind, finden sich auch in anderen Lebensmitteln wieder.
Um eine glutenfreie Lebensweise zu führen,
muss man zuerst jede Art von Glutenhaltigen Lebensmittel und glutenhaltiges Getreide meiden. Es dürfen auch keine Spuren von Gluten enthalten sein. Lebensmittel die Gluten enthalten sind unter anderem: Roggen, Weizen, Gerste, Hafer, Grünkern und Dinkel. Alternative Lebensmittel sind zum Beispiel: Reissorten, Buchweizen, Mais, Hirse und Kartoffelarten. Mittlerweile gibt es auch Glutenfreie Nudeln und manchmal Brot oder andere Ersatzprodukte im Handel. Auch im Internet findet man allerlei glutenfreie Koch- und Backrezepte. So nimmt man statt Mehl aus Weizen, Mehl aus Mais oder Buchweizen für Brot. Statt Hartweizennudeln, Maisnudeln. Kein Müsli aus Haferflocken, sondern glutenfreies Müsli , oder Naturjoghurt mit Früchten. Für Soßenbinder kann Johannisbrotkernmehl benutzt werden. Auf jeder Inhaltsangabe von Gewürzen oder sonstigen Fertigprodukten sollte man schauen, das kein Gluten enthalten ist. Dies kann auch in Brühenpulver, Sojasauce, Joghurt oder sonstigem enthalten sein. Schon der kleinste Anteil von Gluten, kann die Erfolge um Wochen bis Monate zurück werfen und neue Reaktionen verursachen.